Erkrankungen von Magen und Speiseröhre
Magen
Ein Magenkarzinom ist eine bösartige Krebserkrankung des Magens. Obwohl die Neuerkrankungsrate in Europa abnimmt, gehört das Magenkarzinom weiterhin zu den häufigen bösartigen Erkrankungen. Zu den Risikofaktoren zählen neben der genetischen Veranlagung vor allem die Entzündung der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter-pylori und der Tabakkonsum.
Zur Diagnosesicherung gehört die Magenspiegelung mit Probenentnahmen aus den auffälligen Bereichen. Zudem werden noch Staging-Untersuchungen (CT von Brustkorb und Bauchraum, Endosonographie/Ultraschall) durchgeführt, um die Ausbreitung des Tumors abzuschätzen zu können. Davon wird u.a. abhängig gemacht, ob eine chirurgische Entfernung des Tumors mit oder ohne Vorbehandlung mittels Chemotherapie oder eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung sinnvoll ist.
Bei einer Operation entfernt unser erfahrenes Team den Tumor und die beteiligten Lymphknoten vollständig. Hierfür kann je nach Tumorlage und -art die vollständige oder teilweise Entfernung des Magens und des unteren Anteils der Speiseröhre nötig sein.
Video: Magenresektion
Speiseröhre
Das Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs) ist eine bösartige Krankheit der Speiseröhre, die selten und meist erst spät Symptome zeigt. Die Hauptbeschwerden bei fortgeschrittenem Tumor sind Schluckstörungen, Schmerzen, Husten oder Heiserkeit. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben Raucher und Personen mit regelmäßigem Alkoholkonsum. Auch eine jahrelang andauernde Refluxkrankheit (Sodbrennen) gehört zu den Risikofaktoren.
Eine operative Entfernung kommt nur in Betracht, wenn der Tumor noch nicht in andere Organe oder weit entfernte Lymphknoten gestreut hat. Daher ist eine umfangreiche Diagnostik (u.a. CT-Brustkorb, CT des Bauchraums, Endosonographie/Ultraschall) notwendig. Patienten mit einer größeren Tiefenausdehnung des Tumors innerhalb der Speiseröhre profitieren von einer Vorbehandlung mit Chemotherapie oder der Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung.
Da die Operation an der Speiseröhre einen weitreichenden Eingriff darstellt, wird zuvor auch die körperliche Belastbarkeit der Patienten überprüft.
Sollte eine Operation sinnvoll sein, richtet sich die Therapie nach der Ausdehnung und Lage des Tumors. Entsprechend werden der Zugangsweg und die Ausdehnung der Operation geplant. Bei Tumoren im mittleren Drittel der Speiseröhre sowie bei höher reichenden Tumoren des unteren Drittels wird ein Zweihöhleneingriff durchgeführt. Bevorzugt mittels Knopflochmethode wird der Magen zu einem Schlauch geformt, damit dieser später in den Brustkorb als Ersatz der entfernten Speiseröhre verlagert werden kann. Zusätzlich werden die relevanten Lymphknoten entfernt. Im Falle tiefer gelegener Speiseröhrentumoren, die auch auf den Magen übergreifen, wird der Magen mit dem unteren Abschnitt der Speiseröhre entfernt, was in der Regel ausschließlich über die Bauchhöhle erfolgen kann. Anschließend wird der Dünndarm direkt an die Speiseröhre angeschlossen.
Den Therapieplan erstellen wir in einem Team aus Vertretern verschiedener Fachdisziplinen, die die neuesten Erkenntnisse der Forschung und klinischen Wissenschaft mit einbeziehen.
Gerne besprechen wir mit Ihnen alle Aspekte der Diagnostik und Therapie sowie der Sinnhaftigkeit eines operativen Eingriffs. Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit den Kollegen anderer Fachdisziplinen können wir Ihnen ein individuelles Therapiekonzept zusammenstellen.
