Die kolorektale Chirurgie beinhaltet schwerpunktmäßig die operative Therapie von Erkrankungen des Dickdarmes, Enddarms und des Afters. Hierzu zählt neben der Behandlung bösartiger Tumoren auch die Therapie gutartiger Krankheiten wie z.B. Divertikulitis, chronisch entzündlicher Darmerkrankungen oder chronischer Kontinenzbeschwerden.
Einen zunehmenden Zulauf verzeichnen wir durch die neue Volkskrankheit Divertikulitis. Lässt sich eine Divertikelkrankheit dauerhaft nicht medikamentös beherrschen, so kann eine – in der Regel minimalinvasive – Entfernung des betroffenen Dickdarmabschnittes gegen weitere potentielle Komplikationen helfen. Dank der Fast Track Chirurgie können diese Eingriffe schonend und mit einem Minimum an Krankenhausverweildauer durchgeführt werden. Weitere Informationen zur Fast Track Chirurgie finden Sie hier: Fast Track Chirurgie
Die kolorektale Chirurgie ist mit seinen rund 700 Eingriffen im Jahr ein wesentliches Standbein des Lukaskrankenhaus Neuss. Jährlich führen wir weit über 300 Resektionen von Colon und Rektum durch und bieten für alle Erkrankungen eine interdisziplinäre Therapie in Zusammenarbeit mit allen vor Ort verfügbaren und überregionalen Fachdisziplinen an.
Darmkrebs
Karzinome des Dickdarms, Rektums und Afters sind von der Schleimhaut dieser Darmabschnitte ausgehende börsartige Tumorerkrankungen. Es erkranken in Deutschland jährlich etwa 60.000 Menschen, Männer etwas häufiger als Frauen, an kolorektalen Karzinomen. Darmkrebs ist aktuell die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland.
In der Regel wird Darmkrebs im Rahmen der ab dem 55. Lebensjahr empfohlenen Vorsorge-Darmspiegelung erkannt. Seltener wird die Diagnose im Rahmen einer Darmperforation (Loch im Darm) oder durch einen Darmverschluss (Ileus) gestellt. Nach Sicherung der Diagnose durch eine während der Darmspiegelung entnommenen Gewebeprobe sind weitere Untersuchungen notwendig, um die Ausdehnung der Krebserkrankung zu bestimmen. So werden mit Hilfe bildgebender Verfahren (Ultraschall, Röntgen, Computertomographie sowie Magnetresonanztomographie) die Ausdehnung des Tumors und mögliche Streuherde untersucht.
Sobald das Ausmaß der Krebsausbreitung (Tumorstaging) genau bestimmt wurde, wird die Erkrankung des Patienten in der interdisziplinären Tumorkonferenz von Gastroenterologen, Onkologen, Chirurgen und Pathologen diskutiert, um das weitere Behandlungskonzept festzulegen.
Bei einem Großteil der Betroffenen wird der Darmkrebs operiert. In unserer Chirurgischen Klinik kommen die aktuellsten minimal-invasiven und robotischen Verfahren sowie moderne Narkoseverfahren zum Einsatz. Zur Festlegung des geeigneten Operationsverfahrens für den jeweiligen Patienten ist ein Gespräch sowie eine Untersuchung durch unsere erfahrenen Krebschirurgen notwendig. Die Kombination aus minimal-invasiver Chirurgie sowie eine dem aktuellsten Wissensstand entsprechende Behandlung nach der Operation (Fast-Track Chirurgie) ermöglicht eine rasche Genesung und Entlassung nachhause oder in eine Rehabilitationseinrichtung je nach Bedürfnis des Patienten.
Nach Analyse des entfernten Tumors durch unsere hauseigene Pathologie besprechen wir das Ergebnis erneut in unserer Tumorkonferenz. Die weitere Nachsorge findet auf Wunsch durch die Onkologen in unserem onkologischen Tumorzentrum oder heimatortnah statt.
Unsere Klinik ist für kolorektale Chirurgie von der deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie als Kompetenzzentrum zertifiziert. Im Rahmen dieser regelmäßigen Zertifizierungen wird unsere Klinik durch externe Gutachter besucht und begutachtet.
Sollten Sie Fragen rund um das Thema Erkrankungen des Darms haben, stehen wir Ihnen und Ihren Angehörigen als Experten auf diesem Gebiet gerne zur Verfügung.
Video: Rektumresektion